Europäer sind Meister im, noch illegalen, Hanfanbau

Hanf wird in Europa gerne und viel kultiviert. Lange schon wird dabei nicht mehr nur auf ein/zwei Pflanzen auf dem Balkon gesetzt. Stattdessen wird der illegale Anbau von Cannabis an vielen Stellen inzwischen sehr professionell betrieben. Die Europäische Beratungsstelle für Drogen und Drogensucht hat in ihrem Bericht diesen Trend mit Zahlen belegt. So zerstörte die Polizei in EU Staaten 2012 sieben Millionen Cannabispflanzen. Diese Zahl hatte sich in den vergangenen fünf Jahren verdreifacht. Die Tendenz ist seitdem weiter steigend, wie die Experten in Lissabon betonen. Bildrechte: Flickr Day 266 - West Midlands Police - Cracking down on CannabisWest Midlands Police CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Besonders der Indoor Anbau verspricht hohe Gewinne

Besonders stark ist der Anbau vom Cannabis in Großbritannien, den Niederlanden, Polen und Belgien. Allein im Belgisch—Französischen Grenzgebiet wurden 2014 bei nur einer Razzia 4.000 Cannabispflanzen im Wert von 600.000 Euro zerstört. In Deutschland wurden 2013 nach Angaben des Bundeskriminalamtes 17.500 Pflanzen sichergestellt. Durch die eher kühlen Temperaturen, werden hier die meisten Pflanzen Indoor angebaut. So sind sie schwerer aufzuspüren und meistens ist die Polizei auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen um Indoor-Plantagen in Kellern oder alten Lagerhallen aufzuspüren. Der Anbau der Cannabispflanzen ist dank vieler Online Shops mit Samen und Growingzubehör zudem deutlich einfacher geworden. Bezahlt wird per Paypal oder Überweisung und die Pakete werden neutral versendet. Der Anbau innerhalb von Räumlichkeiten ist zudem deutlich effektiver als der Anbau in der freien Natur. Auf nur einem Quadratmeter kann man so mit fünf Pflanzen pro Jahr 5000 Euro verdienen.

Kooperation mit Schlepperbanden

Ein gutes Geschäft, kein Wunder also, dass sich in den letzten Jahren immer mehr Plantagen entwickelt haben. Gewinnspannen wie diese holen allerdings leider auch professionelle Verbrecherbanden auf den Plan. Diese haben zum Teil richtige Cannabis-Fabriken eröffnet, wie die französische Behörde für die Bekämpfung illegaler Rauschmittel (Ocrtis) erklärt. Asiatische Banden, vornehmlich aus Vietnam, kooperieren dort mit Schlepperbanden. Diese schleusen illegale Einwanderer ins Land die dann in den Cannabis Plantagen arbeiten müssen. Sollte der Anbau von Cannabis in den nächsten Jahren legalisiert werden, bleiben solche Vorgehensweisen glücklicherweise illegal.