Die US-Amerikanische National Football League (NFL) ist in jeder Hinsicht eine Sportliga der Superlative: Mit einem Zuschauerschnitt von knapp 70.000 Zuschauern pro Spiel ist es die mit Abstand bestbesuchte Sportliga der Welt. Auch die immensen Stadien und das fürstliche Millionengehalt der NHL-Profis dürften den einen oder anderen Bundesliga-Star vor Neid erblassen lassen. Unter den "Big Four" der beliebtesten Sportligen der USA steht die NFL seit jeher vor der MLB (Baseball), der NBA (Basketball) und der NHL (Eishockey) unangefochten auf den ersten Platz. Der Super Bowl, in dem die besten beiden NHL Teams im Endspiel gegeneinander antreten, gleicht einem nationalen Feiertag.
In den USA sind NFL-Profis also Vorbilder und Idole von Millionen und stehen somit stets im Fokus der öffentlichen und medialen Wahrnehmung. Entsprechend groß war auch die mediale Resonanz, als der Ex-NFL-Profi Eben Britton in einem Interview mit der New York Post preisgab, drei NFL Partien unter dem Einfluss von Marihuana absolviert zu haben. Damit nicht genug: Die drei NFL-Partien unter Marihuana-Einfluss zählte Britton mit zu den stärksten Spielen seiner gesamten Karriere. Cannabis habe ihm dabei geholfen, mit seinen Schulterschmerzen und mit dem psychologischen Stress des Profi-Sports umzugehen. Nach vier erfolgreichen Jahren bei den Jacksonville Jaguars und zwei weniger erfolgreichen Spielzeiten bei den Chicago Bears beendete Britton im Alter von gerade mal 27 Jahren seine einst vielversprechende Profi-Karriere.
Der Konsum von Marihuana ist unter NFL-Profis weit verbreitet
Auf die Frage, wie viele der heutigen NFL Spieler Marihuana konsumieren, gab Britton als grobe Schätzung einen Wert zwischen 50 bis 75 Prozent an. Ob tatsächlich ein derart großer Anteil an NFL-Spielern Marihuana konsumieren ist natürlich ungewiss, doch neben Eben Britton setzen sich noch weitere frühere NFL-Profis gegen das von der National Football League verhängte und äußerst strikte Marihuana-Verbot ein. Einer der vehementesten Gegner dieses Verbots ist Eugene Monroe. Wie Britton begann auch Monroe im Jahre 2009 als große Nachwuchshoffnung seine NFL Karriere bei den Jacksonville Jaguars. Es folgten drei weitere Spielzeiten bei den Baltimore Ravens, in denen Monroe jedoch immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde. Ähnlich wie Britton beendete auch Monroe nach seiner erfolglosen Zeit in Baltimore seine Karriere. Heute setzt sich Monroe dafür ein, dass Marihuana in den Statuten der National Football League aus der Liste der verbotenen Substanzen herausgenommen wird. So spendete Monroe beispielsweise 10.000 US-Dollar an eine Non-Profit-Organisation, die sich der Erforschung von Marihuana widmet.