Legalisierung von Cannabis in den USA

Die New York Times hat es sich in den letzten Wochen zur Aufgabe gemacht, die Legalisierung von Cannabis in den USA voranzutreiben. Schon lange werden amerikanische Politiker gerne von Journalisten bezüglich ihrer Drogenvergangenheit gefragt: Ob sie denn schon mal gekifft hätten? Die Antworten sind unterschiedlich. Die einen antworten ehrlich mit Ja die anderen ehrlich mit Nein. Wieder andere versuchen es mit einem Witz oder sind kreativ in ihrer Antwortfindung. 4-250x188 Mit einer massiven Medienkampagne hat sich die eigentlich recht verstaubte New York Times an die Spitze der Legalisierungsdebatte von Cannabis in den USA gestellt und fordert: „Gras für alle, auch für uns.“ Sie vergleicht die Dekriminalisierung von Marihuana mit dem Ende der Prohibition und glaubt, dass so zwei Vorteile zu erzielen sind. Entkriminalisierung von Jugendlichen und immense Steuereinnahmen durch den legalen Verkauf der Droge. Inzwischen wurden eine Pressemitteilung und eine Serie mit sechs Artikeln veröffentlicht. Viel Möglichkeit zur Diskussion, zum Aufrütteln, um Gedanken anzustoßen. Auch auf der Website bekommt das Thema einen prominenten Platz. Eine mutige Entscheidung der Times – Solche Entscheidungen sollte es in der heutigen Zeit des Wischiwaschis öfter geben. Genau sie stoßen Diskussionen an, die eine Gesellschaft prägen und in Veränderung resultieren können.

Cannabis in 23 Staaten für medizinische Zwecke zugelassen

In 23 der amerikanischen Bundesstaaten ist Marihuana bereite für medizinische Zwecke zugelassen und so braucht sich die New York Times keine Sorgen zu machen sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen oder gar ihr Reputation zu gefährden. Zwei Bundesstaaten erlauben sogar den Anbau, Verkauf und Konsum für „gelegentliche Freizeitnutzung“. Einer davon ist Colorado, zufällig der Studienort des Kommentarchefs der Times. Dieser gibt so auch offen zu früher Marihuana geraucht zu haben. Trotzdem sind einige andere traditionelle Medienvertreter teilweise doch verwundert, um nicht zu sagen erschüttert von der proaktiven Haltung der Times. So fragte der ABC-Reporter Jonathan Karl rund heraus: „Kifft ihr da alle?“ Er wirft in dem Raum, dass die Times falsche Signale sende und zu verstärktem Drogenkonsum animiere. Spätestens hier wird wohl deutlich, dass der gute Herr nichts von der aktuellen Diskussion verstanden hat.