Hanfsorten der Gattung
Cannabis gelten gemeinhin als Rauschmittel. Schuld daran sind die kleinen Blütentrauben der weiblichen Pflanzen, die
psychoaktives Cannabinoid Tetrahydrocannabinol (THC) enthalten. THC kann das Zentralnervensystem des Menschen beeinflussen und besitzt darum eine relaxierende und antiemetische Wirkung. Die bekanntesten Verwendungsformen von Cannabis sind das gepresste Harz der Hanfpflanzen, also das Haschisch, das extrahierte Öl, das Haschischöl, und die getrockneten weiblichen Blütenstände, das Marihuana.
Verbot und Betitelung als Rauschmittel
Cannabis galt bis zum ersten Drittel des 20. Jahrhunderts als harmloses, aber hilfreiches und darum auch
leicht verfügbares Medikament. Im Jahre 1929 wurde Cannabis durch das Opiumgesetz illegalisiert. Ein Grund dafür wird teilweise in der Importbeschränkung gesehen, mit der Ägypten den Pharmariesen Bayer AG und Merck KGaA drohte.
Auch in den USA wird in erster Linie der
Lobbyismus als Grund für das Verbot des Cannabis, dort Marihuana, genannt. Da Hanf als praktische Alternative für die Papier- und Textilproduktion galt, sahen viele die Gefahr in dem Rohstoff und trieben ein Verbot voran. In den USA kritisieren viele eine regelrechte Hetzjagd gegen das Hanf, welches als Droge für „siechende Untermenschen“ und „geistlose Nigger“ bezeichnet wurde. Alkohol und Tabak wurden zu dieser Zeit in der Gesellschaft noch nicht als Droge erkannt oder akzeptiert.
Anbau von Cannabis
Weltweit gilt
Afghanistan als der größte Cannabis-Produzent, obwohl der Anbau dort in 17 von 34 Provinzen illegal ist. Zu den weiteren bedeutenden Anbauländern zählen Jamaica, Marokko, Thailand und die Türkei.
Innerhalb der letzten Jahre hat der Anbau in der eigenen Wohnung,
das Indoor-Growing, immer mehr zugenommen. So beschaffen sich vor allem regelmäßige Konsumenten genügend Cannabis für den Eigenbedarf. Dieser Anbau, auch für den Eigenbedarf, ist allerdings strafbar.
Der Konsum
In den häufigsten Fällen wird Cannabis über die Lunge als inhalierbare Form konsumiert. Dabei gibt es
die unterschiedlichsten Rauchmethoden: Joint, Bong, Pfeife und Eimer sind dabei nur einige Beispiele. Cannabis kann aber auch oral konsumiert werden. Da Cannabinoide fettlöslich sind wird Cannabis in diesem Fall mit fetthaltigen Nahrungsmitteln wie Schokolade verarbeitet.
Weltweit konsumierten im Jahr 2011 etwa 230 Millionen Menschen Cannabis. Davon fallen etwa 31,7 Millionen auf den europäischen Kontinent. Die Rauschwirkung beim Konsum
ähnelt einer Bewusstseinsverschiebung, bei der sprunghaftes Denken und eine Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses möglich sind.
Es gilt bis heute nicht als bestätigt, dass Cannabis den Konsumenten körperlich abhängig macht. Lediglich eine
psychische Abhängigkeit konnte bis jetzt nachgewiesen werden. In einigen Studien zeigte sich ein Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Schizophrenie. Allerdings gehen die Meinungen in diesem Themenbereich sehr stark auseinander. Dementsprechend werden auch teils sehr unterschiedliche Forschungs- und Studienergebnisse veröffentlicht. Während die einen den Konsum von Cannabis als völlig schadlos bezeichnen, sehen andere eine enorm große Gefahr darin.