Professionell gezüchtetes Cannabis ist häufig belastet

Wie wir schon im vorangegangenen Artikel berichtet, ist es heutzutage schwer an reines Gras zu kommen. Doch nicht nur das Strecken von Cannabis kann zu Verunreinigungen führe, auch Schädlingsbekämpfungsmittel, Schimmelpilze und Bakterien sind eine Gefahr für den Körper.

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Viele Schädlingsbekämpfungsmittel enthalten

Eine Schätzung der niederländischen Regierung besagte bereits 2001, dass mindestens 50 Prozent der holländischen Cannabisbauern Schädlingsbekämpfungsmittel verwenden. Mittlerweile untersucht die Organisation CannaResearch in unregelmäßigen Abständen Proben aus verschiedensten Coffeeshops auf Rückstände von Schädlingsbekämpfungsmitteln in der Hoffnung den Gebrauch einzudämmen.

Am häufigsten werden immer noch Propamocarb, Fluralaxyl und Abamectin gefunden. Propamocarb ist ein Mittel gegen Pilze die Fuß- und Wurzelfäule verursachen. Außerdem wird es zur Bekämpfung von falschem Mehltau eingesetzt. Es braucht 25 Tage bis sich die Konzentration in den Blütenspitzen halbiert. Fluralaxyl wird auch gegen Pilze eingesetzt, allerdings braucht dieser Wirkstoff sogar 50 Tage bis sich seine Konzentration in den Blütenspitzen halbiert hat. Werden die Schädlingsbekämpfungsmittel also kurz vor der Hanfernte verwendet, befindet sich noch einiges an Wirkstoff in den Blütenspitzen, wird mit verarbeitet und ist beim Rauchen gesundheitsschädlich. Fluralaxyl darf laut Schädligsbekämpfungsgesetz eigentlich nur bei Zierpflanzen und in der Baumzucht angewendet werden, bei illegaler Hanfzucht beachten allerdings nur die wenigsten dieses Gesetz. Abamectin ist ein Wirkstoff, der als Kontakt- und Mageninsektizid eingesetzt wird. Er wird unter anderem gegen Spinnmilben eingesetzt.

Bakterien und Schimmelpilze

Leider können nicht nur Schädlingsbekämpfungsmittel schädlich sein, auch Schimmelpilze bergen Gefahren. In einer niederländischen Studie der Universität Leiden wurden 10 Proben unterschiedlicher CoffeeShops mikrobiologisch untersucht. Alle Proben waren mit Bakterien und/oder Schimmelpilzen so belastet, dass sie die zulässigen Grenzwerte für Inhalationspräparate (normalerweise für den medizinischen Gebrauch) deutlich überschritten.

Die gefundenen Mikroben können Gifte bilden, die auch durch die Erhitzung beim Rauchen nicht abgetötet werden und durch den Konsum in die Lunge gelangen können. Dies ist besonders gefährlich für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, etwa für AIDS- oder Krebspatienten. Der Schimmelpilz Aspergillus beispielsweise, kann bei Menschen mit schlechtem Immunsystem zu einer Lungenentzündung mit tödlichen Folgen führen.

Glücklicherweise wiesen die beiden Cannabis-Proben, die in Apotheken erworben wurden nur sehr geringe Spuren von Bakterien und Schimmelpilzen auf – Deutlich niedriger als die oben genannten Grenzwerte.