Uruguay will sechs bis acht Tonnen Marihuana pro Jahr anbauen

Bereits Ende 2013 sorgte das kleine, im Herzen Südamerikas gelegene, Land Uruguay international für Schlagzeilen, indem es als erstes Land der Welt den Anbau und Verkauf von Cannabis legalisiert hat. Von der Cannabislegalisierung bis hin zum Anbau und Verkauf war es ein langer Prozess, in dem viele Regularien und juristische Feinheiten geklärt werden mussten. Fast zwei Jahre nach der Aufsehen erregenden Grundsatzentscheidung ist das Land nun bereit, um mit dem Anbau von Cannabis zu beginnen.

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Jährlich will Uruguay zwischen sechs und acht Tonnen Marihuana produzieren, die anschließend über Apotheken vertrieben werden. Der Preis für ein Gramm Marihuana soll bei etwa 1,40 US Dollar liegen. Durch die Legalisierung von Marihuana, der einfachen Verfügbarkeit in Apotheken sowie dem recht erschwinglichen Preis will Uruguay dem Cannabis-Schwarzmarkt das Wasser abgraben. Nach einem Prozess der öffentlichen Ausschreibung wurden Anfang Oktober zwei Firmen ausgewählt, die nun das Marihuana anbauen dürfen. Jede dieser beiden Firmen soll vorerst zwei Tonnen pro Jahr an Marihuana anbauen. In einer weiteren Ausschreibung soll entweder weiteren Firmen die Genehmigung zum Anbau von Marihuana erteilt werden, oder aber die Anbaumenge der beiden Firmen, die schon jetzt die Genehmigung zum Cannabisanbau erhalten haben, erhöht werden. So will Uruguay letztendlich auf eine Produktion von sechs bis acht Tonnen Marihuana pro Jahr kommen. Schätzungen gehen von etwa 160.000 bis 170.000 Konsumenten im Land aus, was etwa 5 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Neben der großen Anzahl an Konsumenten gibt es zudem bereits über 3000 Personen, die sich bereits für den privaten Cannabisanbau registriert haben.

Wer jedoch vorhat Uruguay zu besuchen, um endlich mal nach Herzenslust Marihuana konsumieren zu können, der wird leider enttäuscht sein. Denn anders als beispielsweise die Niederlande will Uruguay keinen Cannabis-Tourismus im eigenen Land. Cannabis kann daher in Apotheken nur mit einer Lizenz gekauft werde. Diese Lizenz zum Cannabiskauf ist wiederrum nur für uruguayische Staatsbürger oder aber Personen, die seit mindestens zwei Jahren im Land leben, erhältlich. Damit will man auch verhindern, dass die einwohnerstarken Nachbarländer Argentinien und Brasilien das kleine Uruguay als Kifferparadies auserkoren und die Situation so außer Kontrolle gerät. In jedem Falle betritt das kleine Uruguay mit seiner fortschrittlichen Marihuana-Politik Neuland und kann den anderen Staaten Lateinamerikas so ein Vorbild sein.