Wie Colorados Wirtschaft vom Cannabis-Boom profitiert

Colorado steht in den USA oft als Synonym für die Cannabis-Legalisierung. Zwar darf mittlerweile auch in Alaska, Oregon, Washington State, Nevada und im District of Columbia legal und zu freizeitlichen Zwecken gekifft werden, dennoch gilt Colorado nach wie vor als „das gelobte Land“ unter Marihuana-Freunden. Zusammen mit Washington State war Colorado das erste US-amerikanische Bundesland, in dem Marihuana vollends legalisiert wurde.

Doch nicht nur rechtlich ist Colorado ein Vorreiter. Über dreieinhalb Jahre nach der Wahl zur Legalisierung von Cannabis, die in Colorado mit einer recht stattlichen Mehrheit von über 55 Prozent angenommen wurde, ist der „Mile High State“ im Herzen der USA der unangefochtene Vorreiter in der Marihuana-Industrie. Hier werden die Trends und die Geschäftsideen umgesetzt, die später auch in anderen Cannabis-freundlichen US Bundesstaaten Einzug halten. Mittlerweile hat sich die Marihuana-Industrie in Colorado auch zu einem entscheidenden Wirtschaftsfaktor entwickelt.

Der Marihuana-Boom spiegelt sich in Colorados Wirtschaftsdaten wieder

Es lassen sich mittlerweile nicht wenige Statistiken finden, die verdeutlichen, wie sehr Colorados Wirtschaft von der Cannabis-Legalisierung profitiert hat. So wird beispielsweise erwartet, dass die Cannabis-Industrie Colorados im Jahre 2016 erstmals einen Jahresumsatz von über einer Milliarde Dollar macht. Im April 2016 wurden mit Cannabis über 117,4 Millionen US-Dollar umgesetzt, davon 76,6 Millionen für rekreatives Cannabis. Insbesondere der freizeitliche Cannabis-Konsum gewinnt rasant an wirtschaftlicher Bedeutung.

Unlängst haben in Colorados Hauptstadt Denver, die als das Epizentrum der boomenden Cannabis-Industrie gilt, zahlreiche smarte Geschäftsleute die Gunst der Stunde genutzt. Nicht wenige der sogenannten „Potpreneurs“ haben mit Cannabis Millionen verdient. Doch auch der „Mile High State“ profitiert vom großen Geschäft. So konnte sich Colorado in den vier Monaten von Januar bis April 2016 über Steuereinnahmen in Höhe von circa 57 Millionen US-Dollar freuen. Auch die Anzahl der vergebenen Lizenzen, um Marihuana anbauen oder vertreiben zu können, steigt Jahr für Jahr. Wurden im Jahre 2014 schon etwa 16.000 Lizenzen zur kommerziellen Nutzung von Marihuana vergeben, so lag die Anzahl der vergebenen Lizenzen im Jahr 2015 schon bei fast 27.000.

Auch der Tourismus-Sektor profitiert zweifelsohne von der Cannabislegalisierung. Laut einer Studie der Tourismusbehörde von Colorado „Colorado Tourism Office“ gaben 49% der Besucher in Colorado an, dass die liberale Handhabung des Marihuana-Konsums bei der Wahl Colorados als Urlaubsziel eine Rolle gespielt hat. Immerhin 22% der Touristen gaben an, dass der legale Cannabis-Konsum eine große Rolle bei den Urlaubsüberlegungen gespielt haben.