Feminisierte Samen – Vor- und Nachteile

Wer Hanfsamen kaufen und verwenden möchte, wird zunächst vor die Frage gestellt, ob er feminisierte oder normale Hanfsamen beziehen möchte. Um feminisierte Samen herzustellen, werden normale Samen speziell behandelt. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Methoden um Hanfsamen zu feminisieren. Ziel ist immer, eine weibliche Pflanze mit männlichen Blüten zu generieren. In der Regel werden bestehende Pflanzen geklont, statt sie über natürliche Fortpflanzung zu erhalten.

Entstehung feminisierter Samen

ak-48-feminisiert-1._SL190_SS190_ Eine Möglichkeit, weibliche Pflanzen dazu zu bringen männliche Blüten zu produzieren, ist es sie vor der Blüte mit einer Silberthiosulfat-Lösung (STS) zu besprühen. Auch ist es möglich die Pflanze während der Blüte unter Stress zu setzen, sie also beispielsweise einem anderen Lichtzyklus auszusetzen. Die so gestressten Samen beginnen zu zwittern und damit sowohl weibliche als auch männliche Blüten zu produzieren. Mit den Pollen der männlichen Blüten der weiblichen Pflanze werden dann andere weibliche Pflanzen während der Blütezeit bestäubt. So werden zwei weibliche Pflanzen gekreuzt und die so entstehenden Samen tragen nur weibliches Erbgut in sich. Sie werden nun als feminisiert bezeichnet.

Vorteile und Nachteile feminisierter Samen für den Anbau

Der Vorteil rein weiblich blühender Samen ist vor allem, dass eine Befruchtung und somit Samenbildung ausgeschlossen wird. Diese könnte das Endprodukt verschmutzen. Nutzt man reguläre Samen, können auch männliche Pflanzen entstehen, die dann unbedingt vor der Blüte ausselektiert werden müssen. Der Arbeitsaufwand und die notwendige Sorgfalt sind also deutlich höher als bei der Zucht rein feminisierter Samen. Allerdings gibt es auch einen gewissen Nachteil: Feminisierte Samen werde, wie eben erläutert, mit Hilfe von Zwittern erzeugt. Diese Hermaphroditen genannten Pflanzen, liefern ein schwächeres Erbgut als natürliche Pflanzen. Praktisch bedeutet dies, das Pflanzen aus feminisierten Samen häufiger einen hochschießenden hageren Wuchs aufweisen. Auch können sie unter Stress leichter zwittern. Ihre Buds sind nicht selten kleiner.

Entscheidung ist individuell zu treffen

Welche Art der Samen für einen selbst am sinnvollsten ist, muss jeder Grower selbst entscheiden. Feminisierte Samen sind meist besser für Beginner und Gelegenheits-Grower. Sie sind weniger Pflegeintensiv, da sie nicht selektiert werden müssen und bringen indoor schon nach drei Monaten eine gute Ernte. Erfahrene Grower greifen meist auf regular Seeds zurück, müssen diese dann aber selektieren, die Männchen vernichten und aus den Weibchen eine Mutter ziehen. Diese kann dann immer wieder geklont werden und enthält gleichbleibend gutes Erbgut.