Sind Samen besser als Klone?

Bei der Cannabisaufzucht gibt es zwei Lager: Die einen arbeiten mit Klonen, die anderen mit Samen. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Wir schauen uns in diesem Artikel die Vorteile der Verwendung von Samen bei der Aufzucht an.

Auf jeden Fall ist die Beschaffung von Samen, insbesondere aus dem Internet, deutlich diskreter, als die Weitergabe von Klonen. Man kann viele hundert Samen einfach online bestellen und bekommt diese in einem völlig neutralen Paket nach Hause geliefert. Beim Transport von Klonen braucht es dagegen spezielle Verpackungen damit diese überleben. Sollte man seine Klone von einem Bekannten beziehen, hat man automatisch einen Mitwisser, der immer ein gewisses Risiko birgt.

Bessere Auswahl der Pflanzen

Wenn man sich für Samen zur Aufzucht entscheidet, kann man spezifische Sorten wählen, die auf die eigenen Bedürfnisse perfekt angepasst sind. Man kann sich die Sorte (Sativa/Indica), die Höhe der Pflanze und deren THC Gehalt, Qualität und Ertrag genau aussuchen. Bei Klonen die man nicht selbst gezogen hat, ist die Auswahlmöglichkeit sehr gering, da man sie in der Regel von Bekannten bezieht.

Die Pflanzen die aus Samen wachsen, sind zudem stärker als gezogene Klone. Sie entwickeln eine so genannte Pfahlwurzel, die tief in die Erde wächst und die Pflanze optimal mit Nährstoffen versorgt. Dies ist insbesondere beim Outdoor-Growing sehr nützlich. Die Cannabispflanze ist so besser gegen heiße und trockene Tage gewappnet. Klone entwickeln dagegen keine Pfahlwurzel, sie haben lediglich Seitenwurzeln, welche keine optimale Nährstoffaufnahme gewährleiten. Der Grower muss bei Klonen also deutlich mehr nachhelfen um eine gute Versorgung der Pflanze sicherzustellen. Die Umweltbedingungen müssen professionell reguliert und kontrolliert werden um eine perfekte Umgebung zu schaffen.

Mit Klonen kein Autoflowering möglich

Nur bei der Verwendung von Samen kann man auf Autoflowering-Pflanzen zurückgreifen. Die Lebensdauer eine Autoflowering-Pflanze ist bereits in ihrem Samen angelegt, weshalb das Klonen einer solchen Pflanze nicht sinnvoll ist - die Lebensdauer würde auf den Klon übertragen. Wenn in einer Autoflowering-Pflanze beispielsweise eine Lebensdauer von 100 Tagen angelegt ist und nach 30 Tagen ein Klon gezogen würde, hätte dieser genau wie die Mutterpflanze nur noch eine Lebensdauer von weiteren 70 Tagen. So können nur Knospen einer sehr minderen Qualität entstehen. Autoflowering-Pflanzen aus Samen liefern dagegen sehr gute Erträge und sind sehr robust.

Samen lassen sich zudem perfekt lagern, Klone dagegen muss man sofort verwenden. Wenn man seine Samen an einem kühlen, trockenen und vor Licht geschützten Ort lagert, kann man sie auch noch Monate nach dem Kauf verwenden. Ideal ist eine vakuumversiegelte Aufbewahrung. Eine Luftfeuchtigkeit von 9 % sollte nicht überschritten werden.

Bildrechte: Flickr CannabisMetropollko CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten