Der Zusammenhang von Cannabis und Schizophrenie

Wie die Global Drug Survey zeigte, gibt es in Deutschland recht viele Menschen, die ab und an zu einem Joint greifen. Aber auch weltweit gibt es einige Anhänger des Cannabis als Rauschmittel: Egal ob als Joint, als Tee oder in einem leckeren Brownie – weltweit gönnen sich die Menschen gern ein wenig Entspannung mit dem Genuss von Cannabis. Vor Kokain und Amphetaminen ist Cannabis die am meisten konsumierte Droge.

Forschung von Robert Power

Forscher hat das jetzt in einem ganz besonderen Zusammenhang interessiert: Cannabis wird sehr häufig direkt mit psychotischen Krankheiten assoziiert. Das trifft besonders häufig auf Schizophrenie zu. Da Menschen, die an Schizophrenie erkrankt sind, sehr häufig auch zu Cannabis greifen, wurde in der Vergangenheit vermutet, dass die Krankheit im Cannabis-Konsum begründet liegt. Wer also häufig und regelmäßig Cannabis raucht, der könne dadurch an Schizophrenie erkranken.

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Eine neue medizinische Entdeckung stellt diese Theorie nun auf den Kopf. Der Forscher Robert Power und sein Team haben sich diesem Zusammenhang mal von einer anderen Seite her genähert – und haben die These aufgestellt, dass erst eine Erkrankung den Betroffenen zum Joint greifen lässt. Dahinter steht die Überzeugung, dass der Mensch durch seine Gene dazu bestimmt ist, welche Reize ihn beeinflussen und welche nicht. Somit könnten Gene, denen eine Erkrankung an Schizophrenie zugrunde liegt, dazu führen, dass Erkrankte zum Cannabis greifen. Um ihre Theorie zu beweisen, untersuchten die Wissenschaftler 2000 gesunde Menschen, von denen einige Cannabis konsumierten und andere nicht. Beim Analysieren der Daten aus Genotypisierungsdatenbanken und persönlichen Interviews zeigte sich ein Zusammenhang zwischen dem Risiko einer Schizophrenieerkrankung und dem Cannabis Konsum.

Schizophrenie und Gene

Je höher das Risiko einer Erkrankung, desto häufiger greift man zum Joint. Allerdings entwickeln nur die wenigsten der Konsumenten letztlich eine Psychose. Das könnte damit zusammenhängen, dass Menschen mit erhöhtem Psychose-Risiko öfter rauchen und sich einer höheren Dosis aussetzen. In diesem Fall kämen die Gene mit ins Spiel. Wer Cannabis raucht und an einer Psychose erkrankt, der könnte durch seine genetische Ausstattung eher dazu bewogen sein zu Drogen zu greifen. Schon andere Studien zeigten, dass die ursprüngliche Ursache-Wirkungs-Prognose womöglich nicht korrekt ist. Auch in den Niederlanden gab es bereits Studien, die zeigten, dass die Gene eines Jugendlichen einen großen Einfluss darauf haben, ob er Drogen konsumiert oder nicht.

Dies zeigt, dass durch einen stärkeren Fokus der Forscher auf das Cannabis häufig gezeigt werden kann, dass Cannabis keinesfalls die extremen Auswirkungen bedingen muss, die ihm zugeschrieben werden.