Beim Global Drug Survey sollten Leser einmal ehrlich sein: Sie sollten die Fragen von ZEIT ONLINE anonym, aber wahr beantworten: Nehmen Sie Drogen, ja oder nein? Wenn ja welche und in welchen Mengen? Mehr als 22.000 Menschen haben sich an der Umfrage beteiligt. So wurde die Studie zwar nicht repräsentativ, aber doch mal ein interessanter Überblick über die deutsche Verhaltensweise in Bezug auf Drogen.
Ob es von ZEIT ONLINE wirklich so geplant war, weiß keiner so genau, aber auf jeden Fall ist mit diesem Drogenbericht die größte Studie zum alltäglichen Drogenkonsum aufgenommen worden, die es je in Deutschland gab. Die Fragen des Onlinemagazins bezogen sich darauf, wie die Menschen legale und illegale Drogen nutzen und wie häufig sie damit verbunden sind. Da die Umfrage nicht repräsentativ ist, war das Ziel der Befragung einfach nur, diejenigen zu befragen, die regelmäßig zu Drogen greifen, egal ob legal oder illegal.
Das besondere an dieser Studie ist aber nicht nur ihre Größe, sondern auch die Tatsache, wer hier befragt wurde. Da bei anderen Studien zum Thema Drogen oftmals Kliniken und Bundesbehörden zurate gezogen werden, werden meist nur die Menschen befragt, die mit ihrem Leben mit den Drogen unglücklich sind und nicht mehr alleine zurechtkommen. Das ist bei der Umfrage der ZEIT ONLINE nicht der Fall: Hier wurden Menschen befragt, die mit ihrem Leben zurechtkommen und durch ihre Einnahme mit Drogen keine Einschränkungen verspüren.
Die Ergebnisse der Global Drug Survey
22.359 Teilnehmer wurden gefragt, welche Droge sie im letzten Jahr und welche Droge sie mindestens einmal in ihrem Leben bisher konsumiert haben.- Innerhalb der letzten 12 Monate: 96 Prozent der Befragten hatten innerhalb des Zeitraums Alkohol konsumiert, 66 Prozent hatten Tabak geraucht und 51 Energydrinks mit Koffein getrunken. 46 Prozent hatten Cannabis konsumiert und 17 Prozent Amphetamine. Insgesamt hatten 54 Prozent der Teilnehmer mindestens eine illegale Droge zu sich genommen.
- Mindestens einmal im Leben: 99 Prozent haben in ihrem Leben schon mal Alkohol probiert, 66 Prozent hatten schon Cannabis konsumiert. Vertreten waren unter anderem auch LSD, synthetischer Cannabis, Muskatnuss, Lachgas, Cannabis E-Zigarette, Ketamin und Opium. 86 Prozent der Befragten haben im Laufe ihres Lebens schon mal eine illegale Droge probiert.
46 Prozent der Teilnehmer hatten in den letzten 12 Monaten Cannabis zu sich genommen. Der Hauptgrund fürs Kiffen war dabei ganz simpel die Suche nach Entspannung. Die meisten Cannabis-Nutzer, also 84 Prozent, rauchen Joints und jeder zehnte Kiffer baut sein Gras selbst an. Ein Gramm kostet im Durchschnitt 12 Euro und Lungenschäden durch den Tabak sind dabei das am meisten verkannte Risiko.
Im Vergleich dazu: 22 Prozent der Teilnehmer nahmen im Jahr vor der Befragung Ecstasy. Ecstasy-Konsumenten kaufen meist bis zu 10 Pillen auf einmal. Der Durchschnittspreis pro Stück liegt bei 5 Euro, in Pulverform kostet es 33 Euro pro Gramm, was etwa 10 Lines ausmacht. 60 Prozent trinken zusätzlich, wenn sie Ecstasy genommen haben und 22 Prozent wollen zukünftig weniger nehmen.